Nach zweijähriger Corona-Pause konnte in diesem Jahr wieder eine Kursfahrt in die Römerstadt Trier stattfinden. Die Studienfahrt wurde erneut im Schulverbund Kassel-Ost organisiert. Insgesamt nahmen 21 Schülerinnen und Schüler der IGS Kaufungen teil, um gemeinsam mit Lateinkursen der Söhre-Schule in Lohfelden, der Wilhelm-Leuschner-Schule in Heiligenrode und der Offenen Schule Waldau das „antike“ Trier zu erkunden.
Unmittelbar nach den Osterferien konnte es also losgehen und nach mehrstündiger Busfahrt kam die Gruppe, die von Herrn Prediger und Herrn Feiereis begleitet wurde, am frühen Nachmittag in Trier an und bezog zunächst die Zimmer in der Jugendherberge. Im Anschluss stand der erste Teil der Stadterkundung auf dem Programm. Zunächst wurde das antike Stadttor und Wahrzeichen der Stadt Trier, die „Porta Nigra“, besichtigt. Diese wurde bereits im 2. Jahrhundert n. Chr. erbaut und fungierte als nördliches Stadttor. Die Besichtigungen der bedeutendsten antiken Bauwerke wurde stets von kurzen Referaten der Schülerinnen und Schüler begleitet, in denen die wichtigsten Informationen präsentiert wurden.
Im Anschluss ging es über den mittelalterlichen Stadtkern, dem Trierer Hauptmarkt mit Marktkreuz und Petrusbrunnen zum Trierer Dom sowie der Liebfrauenkirche, dem Kirchenkomplex, der auf den Fundamenten der spätantiken Kirchenanlage entstand. Den Abschluss des ersten Stadtrundgangs bildete der Besuch der Konstantin-Basilika, eine im 4. Jhd. n. Chr. unter Kaiser Konstantin erbaute Palastaula. Der prunkvolle spätantike Thronsaal wurde erst im 19. Jahrhundert zur Kirche umfunktioniert und nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wiederaufgebaut. Hierbei wurde auch die von den Römern konzipierte Kassettendecke rekonstruiert.
Am Dienstag, dem 26.04., stand zunächst der Besuch des Rheinischen Landesmuseums an, in dem unzählige Exponate aus der Römerzeit bestaunt werden können. Mit Hilfe einer Museumsrallye konnten die Schülerinnen und Schüler die wichtigsten antiken Ausstellungsstücke etwas genauer unter die Lupe nehmen. Nach der Mittagspause wurden wir von einer kundigen Stadtführerin durch die Viehmarktthermen und die Kaiserthermen geführt und erfuhren hierbei viele interessante Details zum römischen Badewesen. Neben dem erhaltenen Mauerwerk der als Repräsentationsbau geplanten Kaiserthermen sorgte hierbei der Gang durch die labyrinthartig angelegten unterirdischen Abwasserkanäle und Heizungsgänge für Spannung.
Im Anschluss besichtigten wir noch das Trierer Amphitheater, das im 2. Jhd. nach Chr. in den natürlichen Hang des Trierer Petrisbergs eingebettet wurde und mit einem Fassungsvermögen von ca. 20.000 Zuschauern zu den größten in der Antike gebauten Arenen gehört. Hier konnten die Bewohner des antiken Triers vor allem Gladiatorenkämpfe bestaunen.
Bevor am folgenden Tag der Bus wieder in Richtung Kassel startete, machten wir noch einen kurzen Abstecher in den nahe Trier gelegenen Ort Tawern. Hier kann eine rekonstruierte römische Tempelanlage besichtigt werden. An einer wichtigen Handelsstraße gelegen konn- ten Reisende und Händler hier im Haupttempel zu Merkur beten und an der antiken „Raststätte“ zu neuen Kräften kommen. Als wir am gegen Abend wieder in Kaufungen eintrafen, konnten wir trotz einer gewissen Erschöpfung auf eine ereignisreiche Studienfahrt zurückblicken.
P. Prediger