Ein Besuch in Breitenau/ Guxhagen


Am 25.05.2018 besuchten wir, die 10d die Gedenkstätte in Breitenau. Viele von uns wussten nicht, dass ein ehemaliges Arbeits- und Erziehungslager so nah an Kassel existierte. Vor Ort bekamen wir eine Führung, die von einer Historikerin der Universität Kassel gestaltet wurde.
Wir erfuhren, dass die Gedenkstätte früher eine katholische Kirche war, die umgebaut wurde und daraufhin viele unterschiedliche Funktionen hatte. Die Kirche war ein Gefängnis, in der NS-Zeit ein Arbeits- und Erziehungslager, später ein Erziehungsheim für schwererziehbare Mädchen und heute steht dieser Teil der Kirche leer. Auf einer Seite der Kirche wurden Menschen eingesperrt, auf der anderen fanden und finden heute immer noch Gottesdienste statt. An diesem Tag beschäftigten wir uns die meiste Zeit mit der Funktion des Arbeits- und Erziehungslagers. Wir schauten uns die Schlafsäle, die Isolierungszellen, die Waschräume, das Gelände und die ehemalige Verwaltung an. Wir erfuhren, dass ein Arbeits- und Erziehungslager die Aufgabe hatte Menschen zu brechen und arbeitsgefügig zu machen. Dafür wurden die Menschen nicht nur körperlich gequält, sie wurden auch psychisch misshandelt und erniedrigt, z.B. mussten die Gefangenen jeden Morgen und Abend 2 Stunden in Reih und Glied stehen bis Aufpasser die Gefangenen aufforderten zu arbeiten oder in ihre Schlafzelle zu gehen. Am Ende der Führung durften wir uns Originalakten von Gefangenen anschauen. Viele Gefangene waren Juden, Polen, Osteuropäer, Franzosen oder Bürger, die die Politik der Nationalsozialisten in Frage gestellt haben. Dies war ein besonderes Erlebnis, da nur sehr wenige Akten von Gefangenen existieren.