Im Rahmen der Vorhabentage an der IGS Kaufungen Ende Februar 2025 war für die Schülerinnen und Schüler des Jahrgangs 10 eine Stadtbesichtigung der besonderen Art geplant: Ausgestattet mit festem Schuhwerk und Taschenlampen trafen sich die Jugendlichen mit ihren Lehrerinnen und Lehrern am Kasseler Kulturbunker in der Friedrich-Engels-Straße. Nach einer kurzen Begrüßung durch ein Mitglied der ViKoNauten ging es hinab in das Labyrinth des ehemaligen Reichsbahnbunkers. Hier erfuhren wir viele spannende Details über Themen wie den Bau des Bunkers, die damit verbundene Zwangsarbeit und den Luftschutz. Ganz unten im Bunker angekommen durchquerten wir den Bau durch einen 160 m langen Tunnel, in dem wir uns die Reste einer alten Rohrpostanlage anschauen konnten. Nach der Besichtigung des Reichsbahnbunkers schnappten wir bei einem kurzen Spaziergang oberhalb der Erde Richtung Innenstadt frische Luft, die wir im Anschluss auch dringend benötigen sollten. Denn nun wurden wir in den Viktoriabunker geführt – das unterirdische Areal einer Felsenkelleranlage. Hier mussten wir zu unserer Sicherheit sogar Helme tragen, um uns vor den niedrigen Höhen des Gewölbes zu schützen. Stickig und feucht war es an diesem geschichtsträchtigen Ort, der im Zweiten Weltkrieg tausenden Menschen Schutz während der Bombenangriffe bot. Die Geschichte der Stadt Kassel als zentraler Rüstungsstandort und leider auch deren Zerstörung wurde uns tief unten auf eindrucksvolle Weise anhand von Zeitzeugenberichten nähergebracht. Ein sehr beklemmendes Gefühl machte sich währenddessen angesichts der damaligen schlimmen Erlebnisse der Kasseler Bürgerinnen und Bürger bei den Jugendlichen breit, und so waren alle froh, als wir den Rückweg durch den Viktoriabunker antraten und wieder an der Erdoberfläche im Tageslicht ankamen.
C. Rausch